Inkontinenz / Beckenbodensenkung

Harninkontinenz und Beckenbodenschwäche gehören zu den Tabuthemen einer Frau, obwohl deutschlandweit bis zu 30% der Frauen Senkungsbeschwerden und bis zu 44% Inkontinenzbeschwerden haben. Es ist nicht mehr das Problem der „betagten älteren Dame“, sondern es sind junge, mitten im Leben stehende Frauen, die sich durch die Symptome massiv eingeschränkt fühlen. Ganz gleich in welcher Lebensphase sie sind, Urinverlust und Beckenbodenschwäche sind nichts, womit sie leben müssen und können gut therapiert werden.

Bitte sprechen Sie uns gerne an!
Wir möchten mit Ihnen ein individuelles Therapiekonzept erarbeiten.

Symptome

  • Urinverlust beim Husten, Niesen, Lachen, körperlicher Aktivität
  • Häufiges Wasserlassen
  • Plötzlicher Harndrang, der nur mit Mühe unterdrückt werden kann
  • Nächtlicher Toilettengang
  • Vorfall-/Fremdkörpergefühl in der Scheide
  • Probleme beim Stuhlgang
  • Druckgeschwüre oder Blutungen in der Scheide
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Therapiemöglichkeiten


Die Basis jeder Therapie bildet eine Verstärkung der Beckenbodenmuskulatur durch Training sowie eine lokale, hormonelle Therapie- insbesondere nach den Wechseljahren. Zudem kann je nach Krankheitsbild auch medikamentös oder operativ therapiert werden. Im Folgenden finden sie eine Übersicht der einzelnen Behandlungsformen.

  • Beckenbodentraining
    Mit regelmäßigem Beckenbodentraining kann bei Inkontinenz ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden. Spezialisierte Physiotherapeutinnen zeigen Ihnen dafür verschiedene Übungen, die Sie auch zu Hause üben können.
  • Pessare
    Pessare sind Hilfsmittel, die von Ihnen selbst oder vom Arzt bzw. der Ärztin in die Scheide eingeführt werden und die Organe des weiblichen Beckens in ihrer Position stabilisieren. Je nach Alter und Beschwerden der Patientin gibt es unterschiedliche Arten von Pessaren. In einem ausführlichen Gespräch beraten wir Sie, ob diese Art der Behandlung für Sie in Frage kommt.
  • Medikamentöse Therapie
    Es gibt Medikamente, die die Blasenmuskulatur entspannen.
    Hierbei muss je nach Risikoprofil und Vorerkrankungen ein passendes Präparat ausgesucht werden und ggf. auch eine Kombinationstherapie erfolgen.
  • Hormonelle Therapie


Hormonelle Therapie


Eine lokale (vaginale) niedrig dosierte Östrogen – Substitution ist essentiell für jegliche Beschwerden im Urogenitaltrakt. Eine systemische hormonelle Therapie hat dagegen hierbei keine Effekte.

Detaillierte Informationen zur lokalen (vaginalen) niedrig dosierten Östrogen – Substitution

Häufig kommt es mit Eintritt in die Menopause zu einer zunehmenden Scheidentrockenheit. Häufig beschriebene Symptome sind Brennen, Juckreiz sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Außerdem stellt die trockene Vaginalschleimhaut einen wichtigen Risikofaktor für Infektionskrankheiten dar und kann zu Beschwerden der Harnwege führen. Die Ursache liegt in einem physiologischen Östrogenmangel nach den Wechseljahren. Diese Beschwerden im Bereich der Scheide lassen sich somit durch Anwendung einer östrogenhaltigen Salbe deutlich lindern. Aufgrund der lokalen Anwendung ist eine niedrige Dosierung des Östrogens möglich, was eine bessere Verträglichkeit und geringe Nebenwirkungen gewährleistet.

Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link:
https://www.hormonspezialisten.de/indikationen/urogenitale-atrophie/therapie

Operative Therapiemöglichkeiten

  • Tension free vaginal Tape (TVT)- „Bändchen-OP“
    In Rückenmarksnarkose oder in lokaler Betäubung wird ein Band unter die Harnröhre gelegt und dort eingenäht. Das Band dient als Stabilisierung der Harnröhre, um Urinverlust in Situationen körperlicher Aktivität zu vermeiden.
  • Botoxinjektion
    Während einer Blasenspiegelung in Narkose kann Botox in die Harnblasenwand gespritzt werden, um die Muskeln zu lähmen. Dadurch kann die Harnblase eine größere Menge an Urin über einen längeren Zeitraum speichern. Die Patientin hat weniger Harndrang und leert die Blase in größeren Abständen. Auch der unkontrollierte Urinverlust lässt nach.
    Die Wirkung des Nervengifts Botox hält für sechs bis zwölf Monate an. Dann muss die Behandlung wiederholt werden.
  • Vaginal- Laser
    Es gibt die Möglichkeit bei leichter Inkontinenz, vaginaler Atrophie und Weitegefühl der Scheide eine lokale Lasertherapie durchzuführen. Das Wirkprinzip beruht auf der Anregung der Bildung des Kollagens der Scheide, wodurch das Gewebe gestrafft und die Durchblutung gefördert wird.
    Die Anwendung erfolgt in lokaler Betäubung und dauert ca. 10 Minuten. Eine dreimalige Wiederholung nach jeweils 4-6 Wochen wird angeraten. Es handelt sich hierbei um eine Selbstzahler-Leistung.
  • Deszensus-Chirurgie
    Es gibt mittlerweile eine Vielzahl operativer Techniken, um eine Beckenbodensenkung zu therapieren. Sollte in Ihrem Fall eine Operation notwendig werden, beraten wir Sie hierzu ausführlich und empfehlen Ihnen spezialisierte Zentren für die weitere Behandlung.